TAG 2  -  Montag, 1. August 2011

Aasiaat, Diskobucht  🇬🇱


POSITION:   Länge 52°58' W,   Breite 68°43'N

Wasser 6°,    Luft 13°


Nach dem strahlenden Wetter von gestern Abend überrascht uns der heutige Morgen mit niedrigen grauen Wolken. Allerdings ist dass ja auch genau der Grund, weshalb der Flughafen so weit im Inneren des Landes liegt: an der Küste und auf den Inseln ist es meist viel unbeständiger und bedeckter. Immerhin ist die See ruhig. Ab und an kämpft sich die Sonne durch die Wolken und manchmal erkennt man in der Ferne steuerbords die flachhügelige Schärenlandschaft des Kong Frederik IX. Landes. Schon beim Frühstück lassen sich zaghaft die ersten Eisberge sichten. Diese sind allerdings wirklich nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Eiswelt, welche uns dann in der Diskobucht erwartet.
Am Vormittag werden wir noch etwas "expeditionstauglicher" gemacht, indem wir sowohl zunächst rote Jacken und Gummistiefel für die oft nassen Anlandungen im Expeditionsgebiet ausgehändigt bekommen, als auch einer Einweisung für das richtige Verhalten im Zodiac beiwohnen und die AECO-Richtlinien für das korrekte Betragen in der Arktis erklärt bekommen.
Gegen 12:00 Uhr nähern wir uns immer mehr den Inseln vor Aasiaat und können bereits die Funkmasten der Stadt erkennen. Bei unserer Einfahrt beobachten wir mehrere Buckelwale, welche hier im Wasser zu fressen scheinen. Immer wieder sehen wir ihren Blas aber auch den gekrümmten Rücken aus dem Wasser kommen. Sogar ihre hellen Flipper sind gut zu erkennen, ab und an ist auch ihre Fluke zu sehen, während sie langsam an den Eisbergen entlang ziehen. Über Mittag haben wir genügend Zeit bei ihnen zu verweilen, denn unser Kapitän ist vorher extra etwas schneller gefahren, da er wusste, daß hier eine gute Chance für Walbeobachtung sein könnte.

 

Bald ist dann auch alles für den Landgang bereit und wir können uns - ausgestattet mit einem Stadtplan - auf  die Erkundung von Aasiaat machen. Bei so schönem Wetter wie heute ist es angenehm, in aller Ruhe durch die Stadt zu schlendern. Der 1759 von Hans Egedes Sohn Nils gegründete Ort hat alle Stationen der grönländischen Stadtentwicklung mitgemacht. Direkt am Hafen befinden sich die alten kolonialzeitlichen Häuser, welche heute - wie so oft - das Museum beherbergen. Rundherum verstreut - und besonders auf der Landzunge linkerhand - finden sich die kleinen bunten Häuser aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Später entstanden dann die langgezogenen Wohnblöcke, Schulgebäude und Internatseinrichtungen, da Aasiaat eines der drei grönländischen Gymnasien sowie andere weiterführende Schulen beherbergt  Und ganz im Osten der Stadt schließt sich nun die zeitgemäße, moderne Bebauung mit gestaffelten Reihenhauser an.

Im nachgebauten Torfsodenhaus des Museums erfahren wir, wie man früher in Grönland lebte. Mit einem eisernen Kohleofen und gläsernen Fenstern ausgestattet, ist dies allerdings auch schon die moderne Luxusversion der oft viel einfacheren Winterhäuser. Ein Einheimischer legt Holz nach und gibt gern auf alle unsere Fragen

Auskunft, zumindest wenn Sie auf Dänisch gestellt werden. Mit seinen wenigen verbliebenen Zähnen sieht er ganz wie ein ärmlicher Originalbewohner dieses Anwesens aus. Umso mehr erstaunt es, zu erfahren, daß er mehrere Jahre eine Kunstakademie in Dänemark besuchte. Wer hätte gedacht mit einem Grönlander in dieser einfachen Behausung gelehrte Gespräche über Pariser Museen (die er mehrfach besuchte), Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer führen zu können?

Am Abend geht es dann weiter hinein in die Diskobucht. Die Eisbergdichte auf dem Wasser nimmt beständig zu und schon bald können wir vor uns die wie eine massive Barriere anmutende Eisbergversammlung am Ausgang des Illulissater Eisfjords ausmachen. Kapitän Wolter nutzt den schönen Abend um uns ganz dicht an die Eisberge heranzubringen. Die HANSEATIC sucht sich ihren Weg zwischen den riesigen Eiskolossen und durchquert dichte Treibeisgürtel. Das warme Licht der niedrigstehenden Sonne taucht die Szenerie in besonders schöne Farben. Anschließend geht unsere Fahrt in nöndlicher Richtung weiter, wobei wir auf allen Seiten von bizarr geformten Eisgebilden der verschiedensten Größen umgeben sind.
Unsere nächtliche Route führt dann zwischen Diskoinsel und Festland durch den Vaigat Sund und Richtung Norden.

 

Am Abend geht es dann weiter hinein in die Diskobucht. Die Eisbergdichte auf dem Wasser nimmt beständig zu und schon bald können wir vor uns die wie eine massive Barriere anmutende Eisbergversammlung am Ausgang des Illulissater Eisfjords ausmachen. Kapitän Wolter nutzt den schönen Abend um uns ganz dicht an die Eisberge heranzubringen. Die HANSEATIC sucht sich ihren Weg zwischen den riesigen Eiskolossen und durchquert dichte Treibeisgürtel. Das warme Licht der niedrigstehenden Sonne taucht die Szenerie in besonders schöne Farben. Anschließend geht unsere Fahrt in nöndlicher Richtung weiter, wobei wir auf allen Seiten von bizarr geformten Eisgebilden der verschiedensten Größen umgeben sind.
Unsere nächtliche Route führt dann zwischen Diskoinsel und Festland durch den Vaigat Sund und Richtung Norden.